Abenteuer Ford Fiesta 1,3l (Winterauto 07/08)

Da fahren im Winter eh kein Spaß macht, wurde der BMW abgemeldet und ein Winterauto musste her.
Ein eigentlich auf den Schrottplatz wartender Fiesta von nem Kumpel wurde wieder mit Paar Notwendigkeiten wie Scheinwerfer, Batterie, Bremsen oder Türschloss versehen und konnte durch den Einsatz von ca. 120 Euro wieder knattern.
Der sporadisch angebrachte Auspuff war durch seine zahlreichen Öffnungen schwer von nem V8 zu unterscheiden. Erst beim Anblick der Karre wurden alle Illusionen zerstört.
Die Heizung des Fiesta war meistens erst dann warm wenn ich an meinem 30km entferntem Arbeitsplatz ankam. Aber wozu gibt’s Handschuhe.
Die Musikanlage bestand aus einem Sony Radio, dass vor 10 Jahren vergessen wurde zu entsorgen und so in dem Ford eine neue Chance bekam zu zeigen was in ihr steckt. Mit bedauern musste ich feststellen, dass das nicht wirklich viel war. Der Lautstärkenregler hatte den Geist aufgegeben, sodass ab 50 Km/h nicht mehr viel von der Musik zu hören war. Im Stand hingegen war die Anlage lauter als es jeglicher Kommunikation lieb war.
Eine weitere Einschränkung des Radios war, dass es gar kein Radio abspielen konnte sondern im Zeitalter von MP3 / MP4 nur Audio CDs, die selbst im Golf schon kaum vorhanden waren. In diesem Winter lernte ich die MP3 Funktion meines Handys sehr zu schätzen, da die einzige Audio CD die ich übrig hatte, bei jedem Gullideckel ne Pause einlegte.
Doch der Winter hatte auch seine lukrativen Seiten.
An einem dunklen Winterabend war ich auf der Autobahn unterwegs, als ein weiterer Fiesta (allerdings ca. 3 Generationen neuer als meiner) mit dem Kennzeichen AK... am Ende einer Baustelle ohne Grund ne Vollbremsung hinlegte. Als auch mein Fiesta 3cm vor dem Vordermann stehen blieb, war ich froh neue Bremsen verbaut zu haben. Die Freude war nicht von langer Dauern, da im selben Moment ein anderer Traumwagen in meinen raste und mich auf den vorderen aufschob. Ich fand den Vorfall ziemlich witzig, im Gegensatz zu der armen Sau die mir drauf gefahren ist. Er hatte laut seinen Angaben erst eine Woche vorher die Zylinderkopfdichtung an seinem Uralt Vectra gewechselt die in diesem Moment ziemlich am qualmen war.
Mein Fiesta erlitt vorne an seinem neuen Scheinwerfer leichte Blessuren, die ich aber mit Klebeband verbinden konnte. Das Heck wurde paar cm eingedrückt, sodass nur rohe Gewalt ein schließen der Heckklappe ermöglichte. Desweiteren wurde der eh schon lädierte Auspuff eingedrückt, was zur Folge hatte dass dieser sich einige Tage später an einem Bordstein verabschiedete. Da der ganze Auspuff im Prinzip nur ein einziges Rohr war, musste ne Komplet neue Auspuffanlage her, die mich nochmal ca. 100 Euro kostete.
Der Rest der verbeulten Karosserie wurde durch ziehen und treten mehr oder weniger wieder Instand gesetzt.
Letztendlich stellte der Gutachter meines Vertrauens einen wirtschaftlichen Totalschaden fest, der mir ca. das Vierfache der eingesteckten Kosten brachte, mich aber nicht daran hinderte den Winter nicht mit dem Fiesta zu beenden.  Am Ende des Winters wurde der Ford Fiesta endgültig verschrottet.

R.i.P.


Die Schokoladenseite


Man beachte Koffenraumdeckel und Kotflügel, habe im Herbst bestimmt 2Kilo Spachtel verbraucht damit die Karre so aussieht wie hier.



Nascar Bemalung


Dieser Scheinwerfer diente als Nebelscheinwerfer Ersatz und beleuchtete den Meter vor dem Auto.
Die Spachtelarbeiten würden gar nicht auffallen wenn die Stoßstange nicht wäre.


An dieser Ecke wurde ein Teil von nem alten Kennzeichen eingespachtelt.
Man beachte den Hubraum der Rennmaschine.


Nagelneue Auspuffanlage, aber keine Ahnung warum die so durchhängt.



Sportlenkrad ala Fiesta und das Multifunktionsradio.